Freiwilligendienste stärken statt Dienstpflicht einführen

Berlin, 28.November 2019 -  Anlässlich des Vorstoßes der CDU-Chefin und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer für eine allgemeine Dienstpflicht sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: "Die Diakonie Deutschland hält eine gesellschaftlich-soziale Dienstpflicht weiterhin für die zweitbeste Idee. Stattdessen sollten alle nationalen wie internationalen Formate der Freiwilligendienste weiter gestärkt und attraktiver gemacht werden, um Menschen für soziale Berufe zu interessieren. Menschen, die bereit sind sich zu engagieren, sollten mehr vom Leben haben. Hier sind alle zuständigen Akteure auf Bundes-, Landes und Kommunalebene gefordert. Zum Beispiel durch verstärkte Anerkennung der Erfahrungen bei der Berufs- und Studienausbildung sowie Erleichterungen, am öffentlichen Leben teilzunehmen, wie zum Beispiel vergünstigte oder freie Tickets für den ÖPNV oder kulturelle Einrichtungen. Um diese Maßnahmen umsetzen zu können, braucht es eine weitaus bessere finanzielle Ausstattung des Systems der Freiwilligendienste.

Von der Verfassungsmäßigkeit einer Dienstpflicht abgesehen, ist es auch für die betroffenen Menschen sicherlich nicht wünschenswert, von zwangsverpflichteten Menschen begleitet, gepflegt oder betreut zu werden."

In Diakonie und evangelischer Kirche engagieren sich rund 14.000 Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr, Freiwilligen Ökologischen Jahr, Bundesfreiwilligendienst oder einem internationalen Freiwilligendienst. Insgesamt gibt es etwa 100.000 Freiwilligendienstleistende bundesweit.

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